„Economy Minus“ – Gerüchte um neue Billigflugklasse

Datum
Donnerstag, 23. Oktober 2014

Wenn es um das Buchen von Flügen geht, ist vielen Menschen der günstige Preis wichtiger als der Komfort während des Fluges – das wird an dem Erfolg der zahlreichen Billigfluglinien deutlich, die in der Luft auf Schnickschnack verzichten, dafür aber Flugreisen für jedermann erschwinglich machen.

Eine US-amerikanische Airline will sich Gerüchten zufolge diesen potentiellen Sparwillen der Kunden zunutze machen, indem sie eine neue Preisklasse anbietet, die vom Komfort her noch unter der altbekannten Economy Class (auch als Touristenklasse oder „Holzklasse“ bekannt) liegt: Willkommen in der neuen „Economy Minus“-Klasse!

Die entsprechenden Berichte stammen von dem Luftfahrtbranchen-Blog runwaygirlnetwork.com. Deren Autor John Walton habe die vertraulichen Informationen direkt von einem Manager einer bisher nicht näher benannten Fluggesellschaft erhalten.

FlugzeugWenn die Ankündigung wahr gemacht wird, würde das zukünftig eine Vier-Klassen-Gesellschaft über den Wolken bedeuten: Neben der ersten Klasse, der Business Class, gäbe es demnach noch die Economy Plus, (oder Premium Economy), die derzeit bereits von mehreren Airlines angeboten wird, die klassische Economy Class und eben die neue Economy Minus.

Mehr Wahlfreiheit, weniger Beinfreiheit?

Die Unterschiede manifestieren sich, neben dem Wegfall einiger Serviceleistungen, vor allem in den Sitzabständen, die ja für Flugreisende schon lange ein Streit- bzw. Leidensthema darstellen. In der gehobenen Economy-Klasse würde der Abstand ca. 89-97 cm betragen, in der traditionellen Economy Class 76-79 cm, und für die neue Economy-Minus seien weniger als 76 cm vorgesehen – die genauen Zahlen scheinen noch nicht festgelegt.

Obwohl dieses Modell als offizielle Einteilung eine Neuheit darstellt, haben schon verschiedene Anbieter mit ähnlichen Konzepten experimentiert. So gibt es bei den amerikanischen Delta Airlines seit einiger Zeit eine „Basic Economy“-Ticketvariante. Bei diesen preisgünstigen Tickets sind Umtausch, Gelderstattung sowie Upgrades (auch gegen Aufpreis) – also jegliche nachträgliche Änderungen – nicht möglich. Auch bei Frontier Airlines wird ein ähnliches Modell angeboten, exklusiv für Kunden, die über die Airline-Website buchen.

Mit diesen Niedrigklassemodellen wollen die etablierten Airlines den Billigfluglinien, an die sie bereits viele Passagiere verloren haben, den Kampf ansagen. Gewinner könnten letztlich die Kunden sein: Wenn sie den weiteren Verlust von Beinfreiheit hinzunehmen bereit sind, könnten sich einige neue Schnäppchenangebote für sie auftun. Nur beim Online-Preisvergleich ist es dann in Zukunft wichtig, noch genauer hinzuschauen, da es sich bei den verglichenen Flügen eben auch um unterschiedliche Economy-Klassen handeln könnte.