Boeing 737 Max Software mit katastrophaler Fehlfunktion

Datum
Dienstag, 26. März 2019

Das MCA-System der Boeing 737 Max 8 weist eine gravierende Fehlfunktion auf, die fatale Folgen haben kann. Mangelnde Transparenz in Kommunikation und Pilotentraining, eine ultrakurze Zeitspanne, um eine Katastrophe zu verhindern und ein Software-Update, das alles richten soll? Boeing steht weiterhin in der Kritik.

Flugzeug CockpitLächerliche 40 Sekunden haben die Piloten einer Boeing 737 Max 8, um einen Absturz zu verhindern. Nicht nur in der stressigen Startphase, wie es beim Absturz der Ethiopian Airlines Maschine am 10. März der Fall gewesen sein dürfte, viel zu kurz, um angemessen reagieren zu können. Bei der Suche nach den Ursachen für die beiden Boeing-Abstürze im Oktober letzten und März dieses Jahres, ist immer wieder die Rede vom MCAS des Flugzeugmodells.

Das MCA-System soll eigentlich Strömungsabrisse verhindern. Erhält das System jedoch fehlerhafte Daten, beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit. Dann muss die Abwärtsbewegung der Flugzeugnase sowie die Trimmung des Höhenleitwerks gestoppt und von Hand in die Ausgangslage zurückgebracht werden. Hier steht Boeing in der Kritik, über dieses Systemverhalten nicht hinlänglich berichtet zu haben, sodass ungeschulte Piloten nicht angemessen auf diese Situation reagieren können.

Eigens durchgeführte Simulatortests zeigen, dass Piloten, die auf die Fehleinstellungen gefasst waren, das System entsprechend bedienen konnten. Die Piloten der verunglückten Lion Air-Maschine reagierten zwar auf die sich absenkende Flugzeugnase, waren jedoch nicht in der Lage, die Fehlfunktion zu korrigieren, da sich das MCAS immer wieder dazwischen schaltete.

Das Software-Update des MCAS kann sich nun nur noch einmal einschalten und um sicherzugehen, dass die Datenquelle keine Fehler enthält, bedarf es mittlerweile zweier Quellen. Zudem sollen Piloten entsprechend unterrichtet werden, sodass sie mehr Zeit haben auf das MCA-System zu reagieren.