CO2-Kompensation für Flugreisen – Lohnt sich das?

Datum
Donnerstag, 9. September 2021

CO2-Kompensation liegt aktuell voll im Trend: Dabei werden etwa die durch eine Flugreise verursachten Treibhausgase mittels Spenden an Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Dennoch fragen sich viele Reisende, ob die CO2-Kompensation wirklich ein sinnvoller Umweltschutz-Ansatz ist. 

CO2-Kompensation: Mit seriösen Anbietern sinnvoll

CO2 Kompensation
Wann ist CO2 Kompensation beim Fliegen sinnvoll?

Wer einen Flug bucht, wird häufig bereits während des Buchungsvorgangs gefragt, ob er die durch den Flug erzeugten Emissionen mittels einer Spende kompensieren möchte. Der Gedanke dahinter: Die durch die Flugreise entstehenden Emissionen werden durch eine Spende an Organisationen, die CO2-Einsparungsprojekte unterstützen, ausgeglichen. Die durch die Flugreise entstehende Klimabelastung wird also an anderer Stelle ­ – etwa durch die Förderung von Windenergie – wettgemacht.

Klar ist dabei: Wer seinen Flug kompensiert, kann die durch den Flug verursachte klimaschädliche CO2-Wirkung nicht ungeschehen machen. Dennoch können aber Projekte gefördert werden, die eine CO2-Einsparung an anderer Stelle ermöglichen. Wer sich dabei an seriöse Kompensations-Anbieter –etwa Atmosfair oder Klima-Kollekte – wendet, kann die schädliche Wirkung seines Flugs also durchaus kompensieren.

Für Flugreisende ist es dabei allerdings wichtig, genau hinzuschauen, welche Projekte der Kompensations-Anbieter unterstützt. Steht der Anbieter beispielsweise für die Förderung von Solarenergie oder Windkraft, kann eine Spende geeignet sein, Flugreisen zu „neutralisieren“. Pflanzt der Anbieter hingegen Bäume gegen eine Spende, sind die „Neutralisierungsauswirkungen“ regelmäßig nicht groß genug, um eine Flugreise zu kompensieren.

Check: Flug verpasst? Prüfen Sie, ob Sie einen Anspruch auf Entschädigung haben.

Erst abwägen – dann kompensieren

Die CO2-Kompensation kann für diejenigen, die die umweltschädlichen Auswirkungen ihres Flugs in den Urlaub neutralisieren wollen, durchaus sinnvoll sein. Damit CO2-Kompensation allerdings nicht zu einer Form des „modernen Ablasshandels“ wird, sollten sich Flugreisende außerdem folgende Frage stellen: Ist das gewünschte Ziel wirklich nur mit dem Flugzeug erreichbar?

Wichtiger als die Kompensation von CO2-Emissionen ist es zum Schutze des Klimas nämlich, auf überflüssige Flugreisen zu verzichten. Das betrifft dabei allerdings weniger diejenigen, die ein- oder zweimal jährlich eine Flugreise unternehmen. Der Grundsatz „erst reduzieren, dann kompensieren“ betrifft nämlich in erster Linie diejenigen, die häufig vergleichsweise kurze Strecken mit dem Flugzeug zurücklegen.

Besser als die Kompensation des CO2-Ausstoßes ist es im Falle von Vielfliegern nämlich, auf vermeidbare Flugreisen ganz zu verzichten und die Strecke mit einem weniger klimaschädigenden Verkehrsmittel zurückzulegen. Für Urlauber hingegen gilt: Wer seltener fliegt aber länger bleibt, erlebt nicht selten eine qualitativ angenehmere Reise und tut gleichzeitig dem Klima etwas Gutes.