Condor fliegt weiter: Überbrückungskredit gewährt

Datum
Mittwoch, 25. September 2019

Ist Condor das nächste Air Berlin? Diese Frage stellen sich gerade die Steuerzahler, auf deren Kosten der deutsche Staat der Fluggesellschaft einen Überbrückungskredit gewährt.

Deutsches Tochterunternehmen ebenfalls insovlent

Condor
Condor bleibt dank staatlicher Hilfe von einer Insolvenz zunächst verschont.

Die Thomas Cook-Pleite war abzusehen, dennoch schlug die Meldung ein wie eine Bombe. Damit hat nicht nur ein weiteres Unternehmen aus der Reisebranche Insolvenz angemeldet. Es handelt sich zugleich um einen der traditionsreichsten und ältesten Reiseveranstalter der Welt.

Die Thomas Cook-Insolvenz hat aber auch über das Unternehmen hinaus weitreichende Folgen, wie sich anhand des jüngst verkündeten Insolvenzantrages des deutschen Thomas Cook-Ablegers zeigte. Auch Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin müssen ihre Pforten schließen.

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Und die deutsche Airline Condor? Die fliegt weiter. Das stand ziemlich schnell fest, denn im Gegensatz zu anderen Unternehmen der Thomas Cook-Gruppe ist Condor weiterhin ertragreich. Dennoch: Auch diese Fluggesellschaft gehört zu Thomas Cook – und sie ist auf Geld angewiesen.

Der Staat hilft aus

Wie einst bei Air Berlin greift auch dieses Mal wieder der Staat ein. 380 Millionen Euro Überbrückungskredit wurden gewährt, damit das Unternehmen nicht von der Thomas Cook-Pleite hinuntergezogen wird. Ferner soll der Kredit, für den sich die Bürgschaft der Bund und das Land Hessen teilen, tausende Arbeitsplätze erhalten. Ausgelegt ist er auf sechs Monate.

Weshalb es nun anders laufen soll als bei Air Berlin? Condor sei ein erfolgreiches Unternehmen, berichteten mehrere Medien. Mit dem Geld könne der Flugbetrieb aufrechterhalten werden, bis ein neuer Eigentümer gefunden worden sei. Bei Air Berlin waren bereits Jahre vor dem Ende immer wieder Finanzspritzen durch Etihad erfolgt, die aufgrund der Misswirtschaft dennoch nicht zum gewünschten Erfolg geführt hatten. Dabei handle es sich, diversen Experten zufolge, aber nur um einen Punkt, in dem die Situation der beiden Unternehmen völlig voneinander abweiche.