Deutsche Charterfluggesellschaft Small Planet ist insolvent

Datum
Dienstag, 25. September 2018

Die deutsche Small Planet Airlines GmbH hat beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Eröffnet ist das Insolvenzverfahren jedoch noch nicht. Dies wird erst zum 1. Dezember erwartet.

Small Planet
Noch starten die Flugzeuge bei Small Planet.

Mit dem Luftfahrt-Bundesamt wurde vereinbart, dass alle Flüge mit dem Flugcode “P5“ wie geplant durchgeführt werden können. Die Gehälter der Mitarbeiter sollen auch wie gewohnt weiter ausbezahlt werden, sind sie doch über das Insolvenzgeld abgesichert. Die Small-Planet-Gruppe mit weiteren Gesellschaften in Litauen und Polen hat nach eigenen Angaben über 29 Flugzeuge. Davon sind bei der deutschen Small Planet 6 Flugzeuge, vier A320 und zwei A321, registriert, mit denen die deutsche Airline vor allem Charterflüge für große Reiseveranstalter, wie TUI, Thomas Cook, DER Touristik und FTI vornehmlich zu beliebten Destinationen im Mittelmeerraum, wie Griechenland, Mallorca oder Antalya durchführt.

Gründe für die Small Planet Insolvenz

Gerüchten zufolge, soll schon länger darüber spekuliert worden sein, dass die deutsche Small Planet bald in die Insolvenz rutschen könnte. Gründe für die Insolvenz gibt es viele: Angefangen über den ambitionierten Wachstumsplan, durch den im Sommer die Anzahl der Flüge im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt wurde, über zu späte Besatzungsrekrutierung, „mangelnde Harmonisierung zwischen einzelnen Prozessen“, verspätete Flugzeuglieferungen bis hin zu dem unglücklichen Vorfall eines Triebwerkschadens. Dazu kamen die ständigen Flugausfälle und Verspätungen sowie die hohen Kosten für Subcharter.

Nach den vielen Performance-Problemen in den vergangenen Monaten, hatte sich das Management der Fluggesellschaft in der letzten Woche bei den Fluggästen entschuldigt und diese gleichzeitig dazu aufgerufen, ihre Entschädigungsansprüche geltend zu machen. Man versprach ihnen, vollumfänglich den rechtlichen Vorgaben nachzukommen. Das dürfte der gebeutelten Airline den Rest gegeben haben.