Lufthansa muss zahlreiche Flüge nach Weihnachten annullieren

Datum
Dienstag, 28. Dezember 2021

Lufthansa hat nach Weihnachten mehr als 30.000 Flüge gestrichen. Grund dafür ist ein starker Buchungseinbruch für die Wintermonate 2022. Der Lufthansa-Chef äußerte sich zudem kritisch über die Bestimmungen der EU-Kommission.

Lufthansa leidet unter Buchungseinbruch und bürokratischen Hürden

Lufthansa am Flughafen
Pandemiebedingt wollte die Lufthansa eigentlich mehr Flugzeuge am Boden lassen – gesetzliche Regelungen verhindern dies.

Aufgrund der derzeit kritischen epidemischen Lage ist die Nachfrage nach Lufthansa-Flügen für die Monate Januar und Februar stark abgeschwächt. So sah sich die Lufthansa-Gruppe gezwungen, etwa 33.000 Flüge aus ihrem Winterflugplan zu streichen. Bereits an Weihnachten kam es seitens der deutschen Airline, aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle von Piloten, zu einigen annullierten Langstreckenflügen. Diese betrafen vor allem Flüge in die USA.

Ursprünglich hätte Carsten Spohr, Chef des Lufthansa-Konzerns, wegen der angespannten Corona-Situation noch viel mehr Flüge vom Programm genommen. Doch die gesetzliche Lage erlaubt es der Airline nicht. Nach Aussage von Spohr müsse Lufthansa im Winter etwa 18.000 zusätzliche Flüge durchführen, die laut Konzert-Chef unnötig seien. Die Flüge müssen – entsprechend der EU-Gesetzeslage – dennoch durchgeführt werden, damit die Lufthansa-Gruppe weiterhin ihre Start- und Landerechte behält.

Lufthansa-Chef Spohr sieht diese Pflicht als einen starken Widerspruch zu dem „Fit for 55“-Paket der Europäischen Kommission, welches das Ziel verfolgt, bis 2030 die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens rund 50 Prozent zu senken. „In fast allen anderen Teilen der Erde habe man in Zeiten der Pandemie klimaschonende Ausnahmeregelungen gefunden. Doch die EU-Gesetze hinsichtlich der Start- und Landerechte schaden dem Klima und sind genau das Gegenteil von dem EU-Klimaprogramm.“, kritisiert der Lufthansa-Chef.